Unterschied von basischer und basenüberschüssiger Ernährung
Beschäftigt man sich mit dem Thema des Säure-Basen-Haushalts, so begegnen einem immer wieder die Begriffe der ‚basischen Ernährung‘ sowie der ‚basenüberschüssigen Ernährung‘. Was der Unterschied ist und wofür die basische Ernährungsform sinnvoll ist, darüber heute mehr.
Der Unterschied von basischer und basenüberschüssiger Ernährung
Unter dem Begriff ‚basische Ernährung‘ versteht man eine Ernährungsform, bei der man ausschließlich, also einhundert Prozent, Lebensmittel zu sich nimmt die basisch verstoffwechselt werden. Dahingegen bezeichnet der Begriff der ‚basenüberschüssigen Ernährung‘ die Ernährungsform, bei welcher man mehr basisch als sauer verstoffwechselte Lebensmittel zu sich nimmt. Für die basenüberschüssige Ernährung empfiehlt sich die 80/20-Formel – also achtzig Prozent basisch verstoffwechselte Lebensmittel und zwanzig Prozent sauer verstoffwechselte Lebensmittel. Was die ausschließlich basische Ernährung betrifft, so ist sie nur für Entgiftungskuren geeignet. (Ob du es Entgiftungskur, Entschlackungskur, Entsäuerungskur oder Detox-Kur nennst ist dabei gleich. Alles vier bezeichnet im Prinzip ein und dasselbe – nämlich Gifte, Schlacken und schlechte Säuren aus dem Körper zu bekommen und diesen zu reinigen.) Der Anwendungszeitraum einer solchen Kur mit rein basischen Lebensmitteln beträgt im Normalfall rund ein bis zwei Wochen, selten auch mal bis zu sechs Wochen.
Doch Achtung!
Auch wenn also in der Bedeutung ein deutlicher Unterschied besteht, so meinen die meisten Personen die von ‚basischer Ernährung‘ reden damit die ‚basenüberschüssige Ernährung‘ und nicht die Kur selbst. Da spricht man dann gezielt von einer ‚Säure-Basen-Kur‘, dem ‚Basenfasten‘ oder einer ‚Entsäuerungs-Kur‘ etc. Daher sollte man immer auf den Kontext achten, in dem von der ‚basischen Ernährung‘ gesprochen wird, weil es sich meist eben auf die Ernährung nach der 80/20-Formel bezieht!
Was ist die 80/20 Formel?
Die für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt empfehlenswerte Richtlinie stammt vom schwedischen Biochemiker Ragnar Berg (1873-1956). Berg hat seinerzeit die Asche von Lebensmitteln untersucht und festgestellt, dass sich die Mineralstoffzusammensetzung der Asche unterschied. Anhand der Differenzen in der Asche ordnete er dann die Lebensmittel in basisch oder sauer ein – und empfahl so unter anderem in seinem Werk von 1920 „Die Nahrungs- und Genussmittel“ die basenüberschüssige Ernährung, welche zu 80% aus basischen Lebensmitteln (z. B. Gemüse und Obst), den Basenbildnern, bestehen sollte und nur zu 20% aus guten Säurebildnern. Auf schlechte Säurebildner wie z. B. Alkohol, Fast Food, stark verarbeitete Lebensmittel usw. sollte ganz verzichtet werden!
Wofür ist eine basenüberschüssige Ernährung sinnvoll?
Die basenüberschüssige Ernährung unterstützt den Säure-Basen-Haushalt durch ihren hohen Anteil an lebenswichtigen, basischen Mineralstoffen Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium. Diese binden Säuren durch Salzbildung und neutralisieren sie dadurch. Durch diese Stoffwechseltätigkeit entsteht ein Milieu bei dem Säuren und Schlacken ausgeschieden werden können, da der Körper und sein Lymphsystem optimal mit Mineralien und weiteren wichtigen Vitalstoffen versorgt ist. (Mehr Informationen über Vitalstoffe findest du HIER.) Dies macht eine basenüberschüssige Ernährung für Jeden empfehlenswert. Ob Kinder, Heranwachsende, Kopfarbeiter, Sportler oder Senioren – eine gesunde Ernährungsform wie die basische Ernährung ist für jeden gut. Die meisten Personen, die sich neu auf die basenüberschüssige Ernährung einstellen, berichten schon nach kurzer Zeit von mehr Vitalität, einem widerstandsfähigerem Immunsystem, mehr Alltagsfitness sowie einem gesünderen Hautbild. Aber aufgepasst! Für viele Neueinsteiger der basischen Ernährung gibt es zu Beginn auch ‚zehrende‘ Momente mit Kopfschmerz, Müdigkeit etc. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Körper anfangs noch seinem ungesunden Ernährungswandel ‚nachheult‘ und die Stoffwechselumstellung ungewohnte Energie zieht. Je länger bzw. intensiver man sich zuvor säurenüberschüssig ernährt hat, desto länger kann diese Phase zu Beginn auch schon mal dauern. Doch lohnt das Durchhalten absolut!
Fazit:
Trotz Unterschied zwischen der ‚basischen Ernährung‘ und der ‚basenüberschüssigen Ernährung‘ ist allermeist auch mit dem Begriff ‚basische Ernährung‘ die von Ragnar Berg erforschte Ernährung für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt gemeint. Generell ist aufgrund ihrer Vitalstoffdichte die basenüberschüssige Ernährung absolut empfehlenswert – unabhängig von Geschlecht oder Alter.
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