Bitterstoffe

Bitterstoffe
Bitterstoffe sind nicht die erste Wahl, würden wir unseren Geschmackssinn fragen. Allerdings haben Bitterstoffe sehr viele positive Eigenschaften, weshalb wir sie viel mehr in unsere Ernährung einbauen sollten!
Dies wusste nicht nur die Universalgelehrte Hildegard von Bingen, schon die Römer nutzten bittere Kräuter (lat. amarus – bitter, herb. lat. amara – die Bittere)!
Was ist bitter?
Bitter ist einer der fünf Geschmäcker, die unsere Zunge schmecken kann. Die vier anderen Geschmacksrichtungen sind sauer, süss, salzig und umami.
Umami, obwohl schon 1908 vom japanischen Forscher Kikunae Ikeda als eigenständiger Geschmack festgelegt, ist immer noch der unbekannteste Geschmacksinn. Der Geschmack umami lässt sich mit ‘wohlschmeckend’ oder ‘herzhaft’ übersetzen und meint einen vollmundigen Geschmack bei Lebensmitteln.
Sicherlich ist von den fünf Geschmäckern bitter der Unbeliebteste. Er ist allerdings auch der Geschmack, der von den fünfen am direktesten auf unsere Gesundheit wirkt!
Warum mögen wir Bitterstoffe nicht?
Vor allem aus zwei Gründen: Bitterstoffen gehören bei Pflanzen zur natürlichen Abwehr von Fressfeinden. Nehmen wir sie zu uns, so regt sich unser Gehirn und warnt uns vor einem vermeintlichen Gift. Diese über zig Tausende von Jahren entstandene Prägung kann man auch heute noch sehr gut an Kleinkindern beobachten. Obwohl sie noch nicht auf Lebensmittel konditioniert sind, werden sie selbst beim Verzehr einer kleinen Menge Bitterkräuter das Gesicht verziehen – wohingegen sie bei süßen Beeren mehr essen wollen. Bitterstoffe nicht zu mögen ist somit in uns ‘programmiert’!
Der andere Grund ist eng mit dem ersten verbunden: Wir lieben Süßes – statt Bitteres!
Süß schmecken zum Beispiel Früchte erst dann, wenn sie reif sind. Unreifes Obst schmeckt eher säuerlich oder auch bitter und kann mitunter giftig sein. Süßes zu mögen und mehr davon zu wollen, ist also ebenso in uns programmiert. Wir tragen historisch gesehen eben eher eine Süß- statt einer Bitterliebe in uns.
Das Resultat daraus ist, dass vielen Nahrungsmitteln mit einem hohen Bitterstoffanteil die Bitterstoffe zunehmend herausgezüchtet werden. Denn so schmecken sie milder und werden mehr gekauft. Das kann man seit Jahren bei Gemüse und insbesondere Salaten sehen. Sorten wie zum Beispiel Rosenkohl, Chicorée, Löwenzahn, Artischocke, Rucola, Kurkuma und Zucchini. Ebenso sieht man, dass immer mehr Zucker gegessen wird. Es ist also an der Zeit, wieder mehr bitter in die heimische Küche zu bekommen!
Doch wie bekommt man wieder mehr Bitterstoffe in die Ernährung?
Wie bekommt man mehr Bitterkräuter in die Ernährung?
Da wir sehr stark auf die bitteren Substanzen in Pflanzen reagieren, empfiehlt sich die Rezeptoren der Zunge und des Mund schrittweise durch bittere Nahrung zu gewöhnen. Also zum bitterstoffarmen Eisbergsalat einige Blätter Radicchio, Chicorée oder etwas Brokkoli geben. Dazu noch mit Kräutern, vorrangig Bitterkräutern, würzen.
So kann man mit den Mengen variieren und sie nach und nach erhöhen.
Alternativ zum heimischen Speiseplan gibt es im Handel viele Produkte auf der Basis von Bitterstoffen. Manche sind milder, wie zum Beispiel die BitterStoffTropfen von M. Reich andere wirken deutlich stärker, wie zum Beispiel das BitterStoffPulver von M. Reich.
Das Rezept für einen bitteren roten Beete-Smoothie mit Ingwer findest du HIER!
In welchen Lebensmitteln sind Bitterstoffe?
Vor allem im Bereich von Gemüsesorten, Gewürze, Kräuter und Heilpflanzen findet man viele positive Bitterstoffe. Empfehlenswert sind zum Beispiel Enzian, Chicorée, Löwenzahn, Ingwer, Artischocken, Wermut, Tausendgüldenkraut, Kurkuma, Schafgarbe und Hopfen. Insbesondere die Enzianwurzel ist sehr empfehlenswert, nimmt er unter den bitteren Pflanzen den Spitzenplatz als bitterste natürliche Pflanze der Welt ein, weshalb wenige Gramm für einen sehr bitteren Geschmack sorgen! Der in ihm enthaltene Bitterstoff Amarogentin hat den Bitterwert 1:20.000. Das bedeutet, dass wenn man einen Liter Amarum mit 20.000 Litern Wasser verdünnen würde, der intensive Bittergeschmack der Substanz immer noch von unseren Bitterstoffrezeptoren erkannt wird und deutlich wahrnehmbar schmeckt. Aus diesem Grund sollte man bei Bitterstoffprodukten auch immer darauf achten, dass der Bitterstoff Enzian auf Platz 1 der Zutaten ist. So ist sichergestellt, dass es seinem Namen gerecht wird.
Mehr über den Bitterwert findest du HIER!
Wofür sind Bitterstoffe gut?
Bitterstoffe, egal ob als Pulver, Kapseln oder Tropfen, haben diverse Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungen! Sie wirken sich positiv auf die Galle, den Gallenfluß, die Leber, den Magen und den Darm aus. Sie sind also generell rund um die Verdauung zu empfehlen. Schon Hildegard von Bingen wandte Bitteres ‘für Beschwerden des Magen und für des Organismus Wohlbefinden’ an.
Eine weitere der positiven Eigenschaften von Bitterstoffen ist ihre Fähigkeit den Appetit zu zügeln. Viele Menschen berichten vom Effekt, dass nach der Einnahme von Bittertropfen oder Bitterpulver der Heißhunger ausbleibt.
Mehr über die bitteren Stoffe und ihren Einfluss auf die Verdauung findest du HIER!
Warum sich Heißhunger dank bitterer Pflanzenstoffe verhindern lässt, liest du HIER!
Fazit
Bitterstoffe sind ursprünglich ein Schutz vor Fressfeinden, können jedoch viel Gutes für unseren Körper bewirken. Leider wurden die bitteren Substanzen mehr und mehr aus Gemüse und Co. herausgezüchtet. Doch kommen Bitterstoffe mehr in den Fokus, weiß man heute doch mehr über ihre Wichtigkeit für die Verdauung, gegen Völlegefühl, Blähungen, der Fettverdauung, gegen Krankheiten wie Magen-Darm-Beschwerden oder auch einer Fettleber.
Spezielle Bitterstoffprodukte findet man im Handel als Tropfen, Pulver, Kapseln, Presslinge oder auch Spray.
Mehr über das Reformprodukt des Jahres 2023, die BitterStoffTropfen ohne Alkohol findest du HIER!
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