Die PRAL Tabelle
Über die PRAL Tabelle lässt sich sagen, dass sie Lebensmittel nach ihrer Verstoffwechslung beim Säure-Basen-Haushalt einteilt. Doch wie entstand sie, gibt es auch andere Einteilungen und enthält die PRAL-Tabelle eigentlich alle Lebensmittel?
Wie entstand die PRAL Tabelle?
Beim Thema Säure-Basen-Haushalt kommt man um verschiedenste Tabellen mit sauren, neutralen und basischen Lebensmitteln nicht drum herum. Begonnen hat es mit dem ‘Urvater’ der Säureforschung, dem schwedischen Biochemiker Ragnar Berg (1873-1956). Berg stellte seinerzeit fest, dass die Asche von Lebensmitteln unterschiedliche Mineralstoffzusammensetzungen hat. Auf Basis dieser Forschung teilte er Lebensmittel dann in sauer, neutral und basisch ein. Berg hatte zwar nicht alle Lebensmittel eingeteilt, doch war seine Forschung die Quelle für weitere Wissenschaftler die basischen und sauren Lebensmittel nach dem Asche-Prinzip zu bestimmen. Diese Einteilung hatte lange Bestand, obwohl ihr Nachteil von Anfang an deutlich erkennbar war: Das Verbrennen von Lebensmitteln und die Restbestände in der Asche sind etwas ganz anderes als die Verstoffwechslung von Lebensmitteln im Körper! Daher wurden die Ergebnisse auch nie von Schulmedizinern akzeptiert.
Dennoch hielt sich diese Art der Einteilung. Immerhin bis 1995!
1995 war das Jahr in dem die beiden Professoren Friedrich Manz und Thomas Remer eine neue Art der Messung und Einteilung von Nahrungsmittel vorstellten: Der PRAL-Wert war geboren. Diese Abkürzung steht für Potential Renal Acid Load. Das lässt sich mit ‘potentielle Niere-Säure-Last’ übersetzen. Remer und Manz guckten also danach, wie stark die Verstoffwechselung eines Lebensmittels unsere Nieren belastet. Die Nieren deswegen, da diese die Klärwerke unseres Körpers sind. In ihnen wird der Urin produziert, wodurch wir Abfallstoffe wie den Harnstoff, aber auch Medikamente, Drogen oder Gifte ausscheiden.
Auf Basis ihrer Forschungen zum Potential Renal Acid Load erstellten die beiden so eine neue Tabelle für saure, neutrale und basische Lebensmittel.
Dieses wesentlich praxisnähere Messverfahren hat sich dementsprechend in den Folgejahren zunehmend durchgesetzt und gilt heute als Basis, um Nahrungsmittel im Säure-Basen-Haushalt einzuteilen.
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Berechnung des PRAL-Wertes
Der PRAL-Wert wird aus fünf Nährstoffen berechnet, die in unserem Körper entweder Säuren oder Basen bilden. Eiweiß und Phosphor bilden im Stoffwechsel Säure. Kalium, Magnesium und Calcium bilden Basen.
Von den fünf Nährstoffen ist Eiweiß der Faktor mit dem größten Einfluss. Je höher der Proteingehalt eines Lebensmittels, desto höher ist auch der PRAL-Wert. Das Lebensmittel ist also umso säurebildender und Nieren-belastender.
Über die PRAL Tabelle
Der PRAL-Wert zeigt also die Verstoffwechselung von Lebensmitteln in unserem Körper an. Sie können neutral, säurebildend oder basisch verstoffwechselt werden. Je höher der Anteil von Calcium, Kalium und Magnesium, desto basischer ist ein Lebensmittel. Erkennbar am Minus vor dem Wert. So hat die Dattel zum Beispiel einen PRAL-Wert von -13. Je mehr Minus, desto niedriger die Belastung der Niere. Je höher über Null, wie zum Beispiel das Hühnerei mit 23,4, desto belastender!
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Obst, Gemüse und Kräuter basische Lebensmittel sind und daher im Minus-Bereich einer PRAL-Tabelle vorzufinden sind, wohingegen tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte (sehr) säurebildende Produkte sind und somit im Plus-Bereich stehen.
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Ist die PRAL Tabelle vollständig?
Nein. Dies ist insbesondere die letzten Jahre beim ‘Superfood-Trend’ deutlich geworden. Lebensmittel wie Quinoa, Goji-Beeren, Matcha-Tee, Chia-Samen usw. waren in unseren Breitengraden zumeist unbekannt, weshalb sie auch nie hinsichtlich ihrer Nährwerte und des daraus zu errechnenden PRAL-Wertes in der damaligen PRAL-Tabelle nicht auftauchten. Die PRAL-Tabelle ist also nie wirklich vollständig, da immer mehr Lebensmittel in unsere Läden kommen und es auch immer weitere Züchtungen und Kreuzungen geben wird.
Fazit
Die PRAL-Tabelle listet Lebensmittel nach dem PRAL-Wert auf. Die Abkürzung steht für Potential Renal Acid Load, also wie sehr bei der Verstoffwechslung von Lebensmitteln unsere Nieren betroffen werden. Dadurch werden die Nahrungsmittel in sauer oder basisch eingeteilt. Je mehr Eiweiß und Phosphor ein Lebensmittel haben, desto säurebildender, sprich Nieren-belastender, ist es. Erkennbar daran wie hoch der PRAL-Wert ist. Je mehr Calcium, Kalium und Magnesium ein Lebensmittel enthalten, desto basenbildender, sprich Nieren-entlastender, ist es. Erkennbar ist dies am negativen Vorzeichen in der PRAL-Tabelle.
Alle Nahrungsmittel beinhaltet die PRAL Tabelle nicht, da nicht alle existierenden erforscht sind. Zudem gibt es immer mehr Kreuzungen und spezielle Züchtungen.
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